Berlin (dpa) – FREITAG, 18. September: Die US-Umweltbehörde EPA teilt in Washington mit, Volkswagen habe eine spezielle Software eingesetzt, um die Messung des Schadstoffausstoßes bei Abgastests zu manipulieren. VW will sich dazu wegen des laufenden Verfahrens zunächst nicht äußern.
SAMSTAG, 19. September: Die Deutsche Umwelthilfe fordert angesichts der VW-Manipulationsvorwürfe ein Fahrverbot für Dieselautos. Das Problem bestehe nicht nur in den USA, sondern noch stärker in Europa.
SONNTAG, 20. September: Winterkorn kündigt eine umfassende Aufklärung an. «Ich persönlich bedauere zutiefst, dass wir das Vertrauen unserer Kunden und der Öffentlichkeit enttäuscht haben», teilte er mit und erklärt das Thema zur «höchsten Priorität». Später räumt ein Konzernsprecher ein, dass es zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist: «Die Manipulation an der eingesetzten Software hat es gegeben.»
MONTAG, 21. September: Volkswagen stoppt den Verkauf von Dieselwagen mit Vierzylinder-Motoren in den USA. Betroffen sind Modelle der Kernmarke VW und der Tochter Audi. Man werde von den fraglichen Typen vorerst auch keine gebrauchten Wagen mehr verkaufen.
Die Vorzugsaktie von VW bricht zeitweise um mehr als ein Fünftel ein. Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufseher Stephan Weil sagt: «Eine Manipulation von Emissionstests ist völlig inakzeptabel.» Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel nennt den Vorfall «schlimm».
Am Nachmittag wird bekannt, dass das Präsidium des VW-Aufsichtsrats am Mittwoch (23.9.) zu einem Krisentreffen zusammenkommt. In den USA entschuldigt sich VW-Regionalchef Michael Horn für den Skandal mit den Worten: «Wir haben Mist gebaut.»
DIENSTAG, 22. September: Auch in Absatzmärkten außerhalb der USA gibt es Forderungen, Klarheit über das Ausmaß der Affäre zu schaffen. VW gibt eine Gewinnwarnung heraus und kündigt Milliarden-Rückstellungen an. Die Aktie der Wolfsburger rauscht weiter in den Keller.
Am späten Nachmittag veröffentlicht VW ein Video, in dem Winterkorn um Entschuldigung bittet. Von einem Rücktritt, über den zuvor bereits spekuliert wurde, ist darin nicht die Rede: «Es wäre falsch, wenn wegen der schlimmen Fehler einiger weniger die harte und ehrliche Arbeit von 600 000 Menschen unter Generalverdacht gerät. Auch deshalb bitten wir, bitte ich, um Ihr Vertrauen auf unserem weiteren Weg.»