Vetschau (dpa/bb) – Der Spreewald in Südbrandenburg hat nach Angaben des Tourismusverbandes Spreewald in diesem Jahr so viele Besucher angezogen wie zuletzt vor der Corona-Pandemie. Mit 2,1 Millionen erwarteten Übernachtungen bis zum Ende des Jahres übertreffe die Zahl das Rekordjahr 2019 sogar noch um 100 000 Übernachtungen, teilte der Verband am Mittwoch mit. Bis Ende September 2022 seien bereits 1,7 Millionen Übernachtungen registriert worden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste liege demnach bei etwa drei Tagen – verglichen mit den Vorjahren ein leichter Anstieg. Die meisten Gäste besuchten den Spreewald in den Monaten Mai bis Oktober.
Die historische Kulturlandschaft mit den Flusslaufverzweigungen der Spree habe in diesem Jahr mit 9,2 Millionen Menschen auch viele Tagesgäste angezogen – die meisten kämen aus Berlin, Sachsen und Brandenburg. Das stellt die Akteure vor Ort nach eigener Aussage vor Herausforderungen. «Aber wir sind bereits intensiv dabei, uns um Besucherlenkung zu kümmern und an der Einwohnerakzeptanz zu arbeiten», sagte die Pressesprecherin des Tourismusverbandes Spreewald, Silvia Jonas. Zum Vergleich: Im gesamten Reisegebiet leben 200 000 Menschen, 100 000 davon in Cottbus.
Nach zwei Corona-Jahren seien auch wieder mehr internationale Gäste in das UNESCO-Biosphärenreservat gekommen. Demnach lag bis Ende September 2022 die Zahl der Übernachtungen bei 78 000 – die meisten Gäste seien aus Dänemark, Polen und der Schweiz gekommen. 2019 waren es noch 95 000 Übernachtungen. Zahlreiche Tagesgäste kämen mittlerweile aus asiatischen Ländern, wie China oder Indien, berichtete die Sprecherin. Viele von ihnen arbeiteten und lebten in Berlin. Zehn Prozent der Menschen, die direkt im Spreewald beheimatet sind, leben den Angaben zufolge vom Tourismus.