Dortmund (dpa/tmn) – Dortmund ist einer der zehn Austragungsorte der Fußball-Europameisterschaft. Fans aus Italien, Albanien, der Türkei, Georgien, Portugal, Frankreich und Polen werden hier die Spiele ihrer Teams verfolgen. Hinzu kommen ein Achtelfinale und ein Halbfinale.
Ob Sie für eines der Spiele oder während des Turniers einfach so in Dortmund sind: Was gibt es hier aus Fan-Sicht zu erleben? Wo herrscht abseits des Stadions EM-Atmosphäre? Und was wird außer Fußball noch geboten? Hier sind Tipps:
– Public Viewing:
Auf dem Friedensplatz in der Innenstadt ist während der Europameisterschaft eine Fanzone eingerichtet. Dort kann man selbst gegen den Ball treten, lokalen Bands und DJs zuhören und Spiele live auf Leinwänden verfolgen. In dem Areal haben rund 6000 Menschen Platz.
Ausgewählte Partien, darunter alle EM-Spiele in Dortmund, alle Spiele der deutschen Mannschaft und das Finale, werden auch beim Public Viewing im Westfalenpark übertragen. Dort haben bis zu 25 000 Fans vor einer 144 Quadratmeter großen Leinwand Platz.
– Stadion:
Das EM-Stadion, in dem sonst Borussia Dortmund spielt, liegt im Südwesten der Stadt und fasst zur Europameisterschaft 62 000 Zuschauer. Vom Hauptbahnhof fährt die U45 an den Spieltagen bis zur Haltestelle Stadion, weitere U-Bahn-Optionen sind die U42 bis zur Station Theodor-Fliedner-Heim oder die U46 bis zur Station Westfalenhallen. Oder man fährt mit dem Regionalzug vom Hauptbahnhof zum Bahnhof Signal-Iduna-Park.
Signal Iduna Park heißt das Stadion offiziell, von der Uefa wird es zum Turnier als BVB Stadion Dortmund gelistet.
Autoparkplätze gibt es in Stadionnähe, die Tickets dafür müssen allerdings im Voraus des jeweiligen EM-Spiels gebucht werden und kosten in der Regel 24 Euro. Dortmund hat auch eine Reihe kostenfreier Park-and-Ride-Parkplätze, wo das Auto gratis abgestellt werden kann. Von dort geht es dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter.
– Pilgerorte für Fußballfans:
Der Originalball vom WM-Finale 1954 («Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen … »), die Lostrommel für die DFB-Pokal-Partien, Meisterschaftstrophäen, legendäre Trikots und vieles mehr: Das Deutsche Fußballmuseum mit seinen 1600 Exponaten ist ein Kulturtempel nach dem Geschmack von Fans des runden Leders. Es liegt gleich beim Hauptbahnhof.
Dortmund, das ist vor allem auch der BVB. Der «Ballspiel-Verein Borussia» wurden 1909 gegründet. Zwar gibt es das Restaurant «Zum Wildschütz» in der Oesterholzstraße 60, nordöstlich der Innenstadt, längst nicht mehr, aber eine Gedenktafel erinnert an die Gründung an diesem Ort. Von dort sind es nur wenige Schritte zum Borsigplatz, auf dem der BVB mit seinen Fans gewonnene Titel feiert – eben wegen der Nähe dieses Platzes zum Gründungsort ihres Vereins. In einem Fanlied heißt es auch: «Wir sind alle am Borsigplatz geboren …».
Selbst wenn man kein Spiel besucht, lohnt ein Abstecher in den Signal-Iduna Park – von vielen auch Westfalenstadion genannt. Stadionführungen lassen sich online buchen: Es geht in die Katakomben, an den Rasenrand und auf die berühmte Südtribüne, ehrfürchtig «Gelbe Wand» genannt. Auf der größten Stehplatztribüne Europas drängen sich während Heimspielen des BVB knapp 25 000 Fans dicht an dicht.
Wer mehr über die Geschichte des BVB erfahren will, schaut im Borusseum im Signal-Iduna-Park vorbei. Während der EM ist das Vereinsmuseum allerdings nur an ausgewählten Tagen zu besichtigen und dann auch nur in Kombination mit einer Stadiontour.
– Erleben abseits des runden Balls:
Kunst und Kultur gibt es im Dortmunder U. Das weithin sichtbare Backsteinhochhaus mit ikonischem Riesen-U auf der Spitze gehörte zur Union-Brauerei. Die Bierbrauerei zog aber Anfang der 1990er-Jahre um. Heute bietet das Gebäude Raum für Ausstellungen, Konzerte, Filmvorführungen. Bier gibt es auch: Das Restaurant Brauturm wirbt mit gutbürgerlicher Küche sowie bayerischem und Dortmunder Bier – in 64 Meter Höhe.
Bei schönem Wetter lockt der Westfalenpark mit Parkeisenbahn, Seilbahn und diversen Spielplätzen – ein Tipp für Familien und alle, denen der Fußball-Trubel zu viel ist. Freunde der Botanik dürften an den Themengärten ihre Freude haben. Besonders hervor hebt der Park das Rosarium. In der Rosenanlage gibt es mehr als 3000 Sorten und Arten zu entdecken.
Der Ruhrpott steht für Bergbau, wenngleich die meisten Zechen längst stillgelegt sind. Das gilt auch für die Zeche Zollern, die heute Denkmal und Museum ist. Hier gibt es Einblicke in die raue Welt unter Tage. Das soll besonders im Montanium deutlich werden, wo Gerüche, Geräusche und Dunkelheit einen Eindruck in die Arbeitswelt der Bergleute geben sollen, wie das Museum schreibt. Dieser Museumsteil kann aber nur bei Führungen besucht werden.