Berlin (dpa) – Auf deutschen Campingplätzen haben im vergangenen Jahr so viele Menschen übernachtet wie noch nie zuvor. Es waren rund 40 Millionen Übernachtungen und damit etwa 22 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr, wie eine Auswertung des Portals camping.info ergab. Für diesen Boom gebe es zwei Gründe, sagte eine Sprecherin des Portals am Montag der Deutschen Presse-Agentur. «Einerseits ist es der aktuelle Trend zum naturnahen Urlaub». Andererseits seien die gestiegenen Zahlen auf die Reiseeinschränkungen in der Corona-Pandemie zurückzuführen. Denn viele Menschen kauften damals zum Beispiel ein Wohnmobil und nutzten diesen, jetzt weiter.
Die meisten Übernachtungen gab es der Auswertung zufolge mit rund 7,7 Millionen in Bayern, ein Plus von etwa 25 Prozent im Vergleich zu 2021. Auf den Freistaat folgt Niedersachsen mit etwas mehr als 5,7 Millionen Übernachtungen – fast 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Platz drei liegt demnach Schleswig-Holstein. Hier hätten 2022 rund 5,5 Millionen Menschen auf Camping-Plätzen übernachtet – ein Plus von fast 3 Prozent.
Die stärksten prozentualen Zuwächse an Camping-Gästen gab es laut dem Portal aber in anderen Bundesländern. So übernachteten 2022 in Hamburg rund 73 Prozent mehr Menschen als 2021, gefolgt von Berlin mit einem Plus von etwa 70 Prozent. Die Top 3 der prozentualen Zuwächse komplettiert das Saarland mit einem Plus von 63 Prozent. «Der Camping-Boom ist nach wie vor ungebrochen. Mittlerweile sind beliebte Campingplätze nicht mehr nur ausschließlich in der Hochsaison oder in den Ferienzeiten gut gebucht», sagte Maximilian Möhrle, Geschäftsführer des Campingportals, laut einer Mitteilung.
Außerdem nahm den Angaben zufolge auch die Zahl der sogenannten Freizeitfahrzeuge zu, dazu zählen Reisemobile und Wohnwagen. Demnach waren 2022 fast 1,6 Millionen dieser Fahrzeuge zugelassen, 2021 waren es rund 1,5 Millionen und 2015 lediglich knapp eine Million.