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Bahn gibt Baustart für größte Eisenbahn-Hub-Drehbrücke Europas

Mit einem lauten, sekundenlangen Hupen haben Vertreter von Bahn und Politik symbolisch das Startsignal für den Neubau der neuen Friesenbrücke über die Ems bei Weener in Ostfriesland gegeben. Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU), Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla und weitere Gäste drückten am Freitag an Bord eines Schiffes dazu auf Drucklufthupen nachdem sie das zerstörte Brückenbauwerk passiert hatten.

Dazu wurde an der Brücke ein Plakat entrollt. Bis 2024 soll nun an gleicher Stelle die größte Eisenbahn-Hub-Drehbrücke Europas entstehen und künftig die unterbrochene Bahnlinie zwischen der Kreisstadt Leer und dem niederländischen Groningen wiederherstellen.

Die Region im Südwesten Ostfrieslands wartet seit Jahren auf einen Neubau der Brücke. Im Dezember 2015 hatte der niederländische Frachter «Emsmoon» die geschlossene, insgesamt 335 Meter lange Klappbrücke gerammt und weitgehend zerstört. Seitdem ist die Verbindung für Fußgänger, Radfahrer und den Bahnverkehr unterbrochen.

Althusmann betonte, das Land Niedersachsen stehe zu dem Projekt und übernehme anteilig Kosten. «Wir haben ein großes Interesse daran, dass die Friesenbrücke Bestandteil der Wunderlinie ist. Sie verbindet Norddeutschland mit dem Norden der Niederlande über die Strecke von Bremen nach Groningen», sagte Althusmann. Die Baukosten für das Projekt hatten sich zuletzt nahezu verdoppelt auf rund 125 Millionen Euro. Bahn-Vorstand Pofalla sagte, Niedersachsen werde einen Anteil von 10,6 Millionen Euro tragen, den Rest soll der Bund übernehmen.  

Am Rande der nicht öffentlichen Veranstaltung gab es auch Kritik: Ein Unbekannter entrollte Plakate an Trägern der zerstörten Brücke. Auf einem stand «Reparatur statt Neubau», auf einem anderen «Stoppt Meyers Größen-Wahnsinn solche Schiffe gehören ans Meer». Unter anderem für die Kreuzfahrtschiffe der Papenburger Meyer-Werft soll sich die Brücke künftig binnen Minuten öffnen lassen.

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