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Absage für wichtigen Kanalbau im Leipziger Neuseenland

Nach jahrelangen Verzögerungen steht einer der wichtigsten Bausteine für den Wassertourismus im Leipziger Neuseenland vor dem Aus. Der sogenannte Harthkanal hätte den Cospudener und den Zwenkauer See südlich von Leipzig verbinden sollen. Auf ihm sollten Boote und Schiffe fahren können. Eine Abstimmung zwischen den Behörden und dem Bergbausanierer LMBV habe jetzt ergeben, dass es wegen extremer Kostensteigerungen «keine Voraussetzungen für die Fortführung» des Projektes mehr gebe, teilte das Oberbergamt mit.

Der Bergbausanierer LMBV werde einen Antrag stellen, das Vorhaben zu beenden. Er werde sich im Rahmen der Sanierungsarbeiten in dem ehemaligen Tagebaugebiet darauf konzentrieren, Hochwasserschutzanlagen und eine Überschusswasserableitung zwischen den Seen zu bauen. Dafür seien neue Planungen nötig. Dabei solle zumindest die Option offengehalten werden, die wassertouristische Verbindung «in späterer Zeit» doch noch realisieren zu können.

Der Harthkanal zwischen Cospudener und Zwenkauer See sollte schon längst fertig sein. Doch auf der Baustelle unterhalb der Autobahnbrücke der A38 tat sich schon lange nichts mehr. Die LMBV hatte die Kosten für einen schiffbaren Kanal voriges Jahr auf 150 Millionen Euro beziffert.

Auch an anderer Stelle des Neuseenlands gibt es nach wie vor Probleme. Ein Kanal mit Schleuse zwischen dem Markkleeberger und dem Störmthaler See musste 2021 wegen Rissen gesperrt werden. Das Schleusenbauwerk war erst 2013 in Betrieb genommen worden. Wann der Kanal saniert und wieder freigegeben werden kann, ist nach wie vor offen.

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