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Detail

20 Arrondissements à 4 Quartiers

Paris, das sind 20 mittlere Großstädte mit jeweils an die 150 000 Einwohner


Jeder Asterix-Leser weiß es: Schon im Jahre 300 vor unserer Zeitrechnung besiedelte der Stamm der „Parisii“, vornehmlich Fischer wie Verleihnix, die Seine-Insel Île de la Cité und wahrscheinlich gab es auch damals schon die typischen Staus und Parkplatzprobleme in Lutetia. Die Römer gründeten rund 250 Jahre später eine richtige Stadt an dieser Stelle, die bald so wichtig wurde, dass sie 360 mit Julianus Apostata einen Kaiser aus ihren Reihen stellte. Der Aufstieg zur Weltstadt war nicht mehr aufzuhalten. 508 wählte König Chlodwig Paris als Hauptstadt des Frankenreichs, um das Jahr 1000 wurde sie Zentrum des Westreichs. Nach einer dunklen Periode englischer Besetzung nach dem Hundertjährigen Krieg (1339-1453) – woher auch die intensive Hassliebe der beiden Nationen rührt – und Religionskriegen zwischen Katholiken und Protestanten, befriedet Heinrich IV. ab 1594 nach seinem Übertritt zu den Päpstlichen das Land, der Sonnenkönig (1643-1715) baut Paris zum absolutistischen Machtzentrum der Grande Nation aus.

Ein Blick auf das nächtliche Paris.
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Katrhedrale von Hôtel des Invalides.
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Ludwig XIV. ließ Straßenbeleuchtungen anbringen, die Wasserversorgung modernisieren, die Krankenhäuser „Invalides“ und „Salpêtrière“, der Säulengang des Louvre, den Invalidendom, das Observatorium, die Place des Victoires und den Place Vendôme erbauen. An Stelle der Pariser Stadtmauern ließ er die Grands Boulevards anlegen – Paris wird zur barocken Musterstadt. Der Gegensatz zwischen Palästen und Hütten, pervers zur Schau gestelltem Prunk Tür an Tür mit dem täglichen Existenzkampf der verarmten Bevölkerung legte allerdings auch schon den Keim für die revolutionäre Bewegung, die 1789 mit blutiger Wucht über Paris hereinbrach. So wie Cäsar den Senat entmachtet hatte, gelang Napoleon Bonaparte 1799 schließlich auch ein Staatsstreich, der 1804 in der Selbstkrönung des korsischen Revoluzzer-Generals zum Kaiser gipfelte. Unter dem restaurativem Kaiser Napoleon III, wird Paris einer der mondänsten Metropolen des 19. Jahrhunderts, ehe der aufkommende deutsch-französische Konflikt die nationalistische Katastrophe des 20. Jahrhunderts einleitete: Bismarck vernichtet 1871 die Pariser Kommune, die Franzosen rächen sich 1918 mit dem demütigenden Vertrag von Versailles und Hitler besetzt zwischen 1940-44 die französische Hauptstadt. 
Centre Georges-Pompidou, Postmoderne.
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Die Denkmäler der Präsidenten
Auch nach dem Krieg hinterließen die Präsidenten der V. Republik mit großer Geste „ihr“ persönliches Wahrzeichen: Noch verhältnismäßig dezent verewigte sich Charles de Gaulle mit der Erhaltung und Säuberung der historischen Hausfassaden. Georges Pompidou hinterließ der Nachwelt das Centre Georges Pompidou, das größte Kulturzentrum der Welt für Kunst, Film, Literatur, Theater und moderne Musik. Am emsigsten feilte der einzige Sozialist unter Frankreichs Nachkriegspräsidenten an seinem posthumen Ruhm: François Mitterrand schenkte Paris die „Très Grande Bibliothèque“ – in Anlehnung an den Train à Grande Vitesse TGV auch TGB genannt – vier wie aufgeschlagene Bücher fast achtzig Meter in die Luft ragende Glastürme im einstigen Hafenviertel Bercy im Südosten der Stadt. Opernliebhaber freuen sich über die Opéra an der Place de la Bastille, die Le Monde als „Rhinozeros in der Sitzbadewanne“ verhöhnte. Für die Pyramide im Innenhof des Louvre wählte Monsieur le Président höchstselbst den Architekten Ieoh Ming Pei aus. Und schließlich schloss Mitterand sein Testament mit dem gläsernen Büroturm im Quartier La Défense als Endpunkt der verlängerten historischen Achse Louvre – Place de La Concorde – Arc de Triomphe. 

Dagegen macht sich Jacques Chiracs Völkerkundemuseum am Quai Branly (2006) direkt bescheiden aus. Da darf man von dem Mann, der Inbegriff des rastlosen Louis-de-Funèsismus ist schon ganz andere Großtaten erwarten: Nicolas Sarkozy, Großmeister des hektischen Reformismus, will nicht weniger schaffen als das „Grand Paris“ (Groß-Paris), die weit ins Umland ausgreifende umweltfreundliche Metropole des 21. Jahrhunderts mit einem gewaltig aufgerüsteten öffentlichen Nahverkehrssystem. Eine ringförmige neue Métrolinie durch die Vorstädte soll den Auftakt für das 35 Milliarden Euro teuere Sanierungskonzept darstellen, das den Zusammenbruch der ausgelasteten Netzes verhindern soll. Sarkozys Ziel ist es, dass die Fahrzeit im Großraum Paris künftig maximal 30 Minuten beträgt. 
Gemälde von Nicolas Raguenet in Grande Galerie du Louvre, Pont-Neuf und Collège des Quatre-Nations.
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Von 1 bis 20 in drei Tagen
Machen wir uns also auf durch die 20 Arrondissements der Stadt – solange sie es noch gibt. In Sarkozys Schritttempo kann es leicht passieren, dass Carla Bruni am Ende seiner Amtszeit 100 Bezirke besingen muss und Paris an die Spitze der Metropolen-Rangliste gerückt sein wird. Wir bleiben dran und starten im 1. Bezirk, dem Arrondissement du Louvre und der Detektive mit dem Quai des Orfèvres auf der Südseite der Île de la Cité – dort, wo sich Georges Simenons Jules Maigret ein Büro mit Inspektor Lucas teilt. Hier im Herzen der Stadt ließ Léo Malet seinen Nestor Burma nach verschwundenen Bildern aus dem Louvre fahnden. Wir sind hier also in bester Gesellschaft. Über den Pont Neuf (1578), der ältesten Steinbrücke über die Seine, betreten wir die Insel, die Keimzelle der Stadt, auf der der Palais de la Cité thront. Die drei wichtigsten Paläste der Stadt befinden sich hier in unmittelbarer Nachbarschaft: der Palais de Louvre mit der bedeutendsten Gemäldesammlung der Welt, der Palais Royal, Sitz des Staatsrats, der Comédie Française, des Verfassungsrat und des Kultusministeriums sowie das Rathaus. In rund 3000 Büchern können wir bei unserer kleinen Pause im Café Le Fumoir, 6 rue de l’amiral Coligny, schmökern.
 
Das nördlich anschließende 2. Arrondissement de la Bourse riecht nach Papier und Druckerschwärze, nach Marché aux puces und viel Geld, denn in diesem Medienviertel befindet sich auch die Bourse. In der alten Börse, dem Palais Brongniart oder auch Palais de la Bourse können wir uns im Museum über die Entwicklung dieses Finanzplatzes schlau machen, in dem heute auch die Vierländer-Börse Euronext residiert. Hierher passt auch das Quartier Montorgueil mit seinen Delikatessenläden und deliziösen Chocolaterien. 
Hôtel de Soubise.
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Von den Templern trockengelegt
Das 3. Arrondissement du Temple, ist ein Wohnviertel im Nordosten mit einer Reihe schöner Stadthäuser aus dem 16. Jahrhundert. Hier an der Rive droite, dem rechten Seineufer, befand sich einst das Marais, ein Sumpfgebiet, das der Templerorden im 13. Jahrhundert trockengelegt hatte. Vom ehemaligen Sitz des Ordens zeugt noch der Straßenname Rue Vieille du Temple. Ganz in der Nähe finden Sie in den vielen Antiquitäten- und Trödlergeschäfte am Marché Saint Paul vielleicht sogar noch Spuren des geheimnisumwitterten Männerbundes. „Zigeuner, entlaufene Mönche, versumpfte Studenten, Schurken aller Nationen, wie Spanier, Italiener, Deutsche, und alle Religionen, Juden, Christen, Mohammedaner, Götzenanbeter, am Tag bettelnd, nachts als Räuberbanden ausschwärmend ...“, beschrieb Victor Hugo das Viertel im Glöckner von Notre-Dame. Er musste es wissen, wohnte er dich im herzen des Marais, im Haus Nr. 6 an der schönen Place des Vosges. Das Museum für jüdische Kunst und Geschichte vermittelt im barocken Hôtel Saint-Aignan (1640) einen Eindruck vom Leben der Juden in der Stadt – die schöne Jugendstil-Synagoge des Architekten Hector Guimard von 1913 befindet sich in der Rue Pavée. Die Geschichte der französischen Dynastien dokumentiert das Musée de l’Histoire de France im prunkvollen Hôtel de Soubise.
Notre Dame de Paris.
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Das 4. Arrondissement de l`Hôtel de Ville beherbergt die Keimzelle der Altstadt mit den ersten Siedlungen auf den Seineinseln und vor allem die atemberaubende Kathedrale Notre Dame de Paris. Zwar nicht alt aber trotzdem beeindruckend ist das Hôtel de Ville, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Stil der Neorenaissance errichtete Rathaus von Paris. Mit dem Hôtel Lambert (1640 bis 1644 von Louis Le Vau) auf der Île Saint-Louis, einer der Seineinseln, weist der Bezirk außerdem einen der schönsten Stadtpaläste der Innenstadt auf. Ein Überbleibsel der spätgotischen Kirche Saint-Jacques-la-Boucherie, die 1797 abgerissen wurde, ist der 52 Meter hohe Turm Saint-Jacques. An der östlichen Grenze zum benachbarten 3. Arrondissement ließ sich der frühere Staatspräsident mit dem Centre d"Art et de Culture Georges Pompidou von den Stararchitekten Renzo Piano und Richard Rogers ein Denkmal setzen.
Im Mittelalter Sitz des Kollegs der Sorbonne – eines Teiles der alten Pariser Universität.
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Das Viertel der rechten Elite
Das alte Quartier Latin, die antike Stadtgründung der Römer, liegt im 5. Arrondissement de Panthéon am Rive gauche, dem linken Seineufer. Das älteste noch erhaltenes Bauwerk ist das römische Amphitheater in der Rue Monge. Victor Hugo hatte 1883 in einem offenen Brief den Stadtrat aufgefordert, die Arena von Lutetia unter den Schutz der Stadt zu stellen – was dieser auch umgehend befolgte. 1916 wurde Amphitheater restauriert, so dass heute auch die Käfige der Löwen besichtigt werden können. Man sagt diesem Viertel nach, es sei elitär und trotz – oder gerade wegen – der vielen Universitätsangehörigen, Journalisten und Schriftsteller konservativ geprägt. Hier feierten Jacques Chirac und Jean Tiberi, Bürgermeister des Arrondissements, ihre Wahlsiege. Mit der altehrwürdigen Sorbonne, der ältesten Universität Europas, dem Collège de France, einer wissenschaftlichen Institution mit höchstem Prestige, der Eliteschulen Écoles normales supérieures und École polytechnique ist hier der ganze Stolz des französischen Geisteslebens konzentriert. Unbedingt gesehen haben sollte man das Hôtel de Cluny mit dem Musée national du Moyen Âge, dem Nationalmuseum des Mittelalters, und Grande Mosquée de Paris, der größten Moschee Frankreichs von 1922 – mit ihr wurden die 70 000 muslimischen Soldaten, die für Frankreich im Ersten Weltkrieges gefallen sind und speziell die 28 000 Muslime, die in der Schlacht um Verdun ihr Leben lassen mussten, geehrt. 
Cafe de Flore, Boulevard Saint Germain.
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Auch das 6. Arrondissement du Luxembourg hatten bereits Römer entlang des linken Seineufers besiedelt. Zu den ältesten und wichtigsten Baudenkmälern zählt die Kirche St-Germain-des-Prés am Boulevard Saint-Germain, das letzte mittelalterliche Zeugnis der damals reichsten und mächtigsten Abtei im Umfeld von Paris. Namenspate ist aber das Palais du Luxembourg, ein Schloss umgeben von einer ursprünglich barocken Parklandschaft, dem Jardin du Luxembourg. Das prunkvolle Palais wurde im Auftrag der französischen Königin Maria de’ Medici, gebaut – besonders sehenswert sind die Malereien Eugène Delacroix‘im Lesesaal der Bibliothek. Beheimatet hier im „Sechsten“ ist auch das Pariser Savoir vivre, denn der bedeutende literarische Nachwuchspreis Prix de Flore, 1994 von Frédéric Beigbeder begründet, wird im Café de Flore vergeben, das hier seit etwa 1887 die Bohème und Geistesgrößen wie Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir anlockt. Apropos: Wenn die beiden hier gerade nicht zu finden waren, lohnte sich allemal ein Abstecher ins berühmte Café „Les Deux Margots“ am Boulevard Saint-Germain - Ecke Platz St.-Germain-des-Prés. Seit 1933 wird dort jährlich der Deux Magots-Literaturpreis verliehen. Überhaupt zeichnet sich dieser Bezirk durch seine guten Beziehungen zu den Musen aus: Die École nationale supérieure des beaux-arts de Paris im Institut de France in der Rue Bonaparte gilt als eine der besten Kunsthochschulen weltweit.
Blick auf Eiffelturm.

Hoch über Paris
Mit dem 7. Arrondissement du Palais Bourbon betreten wir Neuland des 19. Jahrhunderts. Hier endlich besteigen wir das stählerne Wahrzeichen, den Eiffelturm, und blicken herab auf eine Vielzahl von Ministerien und die Nationalversammlung, die Assemblée Nationale im Palais Bourbon, dieses zweiten politischen Zentrums der Stadt. Militärisch geht’s zu im Komplex des Hôtel national des Invalides, dem im Auftrag Ludwigs XIV. 1670 bis 1676 nach den Plänen der Architekten Libéral Bruant und Jules Hardouin-Mansart errichteten Heim für kriegsversehrte Soldaten – mit zum Thema passenden Museen und dem Grabmal Napoléons im Église du Dôme. Im ehemaligen Bahnhof Gare d’Orsay – er wurde anlässlich der Weltausstellung 1900 errichtet – zeigt das Musée d’Orsay auf 16 000 Quadratmetern mehr als 4000 Exponate aller Gattungen vorwiegend französischer Kunst. Fast ausschließlich einem Künstler gewidmet ist das Musée Rodin in der Rue de Varenne.
Der Pariser Triumphbogen.
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Das eigentliche Machzentrum und der Geldadel der Grande Nation aber versammelt sich im 8. Arrondissement de l"Élysée. Patron dieses Bezirks ist der Élysée-Palast, Palais de l"Élysée (1718-22), Amtssitz des französischen Staatspräsidenten in der Rue du Faubourg-Saint-Honoré. Der riesige kreisrunde Platz mit dem Triumphbogen, auf den sternförmig die großen Boulevards zulaufen, heißt seit 1970 nicht mehr Place de l’Étoile sondern Place Charles-de-Gaulle. Am anderen Ende der berühmtesten Einkaufsmeile der Stadt, der Avenue des Champs-Élysées, öffnet sich die Place de la Concorde mit dem Obelisken von Luxor. Die klassistizistische Pfarrkirche La Madeleine nach dem Entwurf des Architekten Pierre-Alexandre Vignon (1763-1823) rund 400 Meter nordöstlich der Place de la Concorde erinnert mit ihren 52 korinthischen Säulen einem antik-römischen Podiumstempel. Das Museum Jacquemart-André, 158 boulevard Haussmann, im Besitz des Institut de France zeigt eine ursprünglich private Sammlung mit Exponaten aus der Zeit der italienischen Renaissance, der Französischen Schule des 18. Jahrhunderts und der flämischen Meister.
Die Fassade des Olympia bei Nacht.
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Einkaufspaläste des Art déco

Ein Wohnviertel der Gründerzeit mit vielen bekannten Kaufhäusern, Theatern und der Place Pigalle ist das 9. Arrondissement de l"Opéra. Apropos: In der Opéra Garnier finden meistens hauptsächlich Ballettaufführungen des Ballet de l"Opéra de Paris statt, selten werden auch klassische Opern aufgeführt. Etwas ungezwungener geht es in Les Folies Bergère, 32 Rue Richer, zu: Hinter der „Art déco“-Fassade fallen während der Tanzvorführungen meistens die Hüllen. Auch Konsumverweigerer sollten sich die Jugendstil-Architektur des ältesten Pariser Kaufhauses Galeries Fayette, 1 rue La Fayette, nicht entgehen lassen. Nicht weit laufen muss man zum Kaufhaus mit dem Café Flo unter der Jugendstil-Glaskuppel samt Glasmalereien. Man muss kein Freund wächserner Promis sein, um Gefallen am Musée Grévin zu finden. Das Wachsfigurenkabinett am Boulevard Montmartre gründeten – nach Vorbild Mme. Tussauds – Alfred Grévin und Arthur Meyer bereits 1882. Zu den Höhepunkten zählt das „Palais de Mirage“, ein effektvoller Spiegelraum,und ein hoher Kuppelraum. Eng mit dem Schicksal des Spatzen von Pigalle verknüpft ist Paris berühmtestes Konzerthaus, das Olympia: Aber nicht nur Édith Piaf krönte ihre Karriere mit denkwürdigen Auftritten hier am Boulevard des Capucines – weder Jaques Brel noch Jimmy Hendrix wollte diese Station in der Vita missen.  
 
Das 10. Arrondissement de l’Entrepôt ist eine Viertel der kleinen Leute und der Bahnhöfe. Nicht von ungefähr wurde der berühmte Film „Enfants du Paradis“, die „Kinder des Olymp“, von Marcel Carné weitgehend hier gedreht. Früher feierten Sarah Bernhardt, Marcel Marceau und auch Maurice Chevalierin den Theatern des „Zehnten“ ihre Erfolge. Zu den wenigen baulichen Perlen zählt die neoklassizistische Pfarrkirche Saint-Vincent-de-Paul am Square Cavaillé-Coll. 
Auf dem Laufsteg im Winterzirkus.

Mode im Winterzirkus
Muss man nicht gesehen haben, gibt seine Reize aber auch erst auf den zweiten Blick preis: Das 11. Arrondissement de Popincourt ist der Bezirk der Handwerker und kleinen Händler, zunehmend auch ein kleines China-Town. Abends nehmen junge Pariser die Kneipen, Bars und Discos hier am rechten Seine-Ufer in Beschlag. Die Place de la République, Platz der Republik, teilt es sich mit angrenzenden Stadtteilen. Der Pariser Stadtplaner und Präfekt Haussmann legte das Rechteck mit seinen langen Seiten in Richtung Nordwest-Südost 1854 so an, dass darauf die französische Armee exerzieren konnte. Das Denkmal mit der Statue der „Republik“ in der Mitte thront auf einem Bronzereliefs mit Episoden aus der Geschichte der Republik. Kurioseste Sehenswürdigkeit ist der Cirque d’hiver, Winterzirkus, zwischen der Rue des Filles Calvaires und der Rue Amelot: In Jakob Ignaz Hittorffs 20-seitigem Polygon von 1852 mit korinthischen Säulen an den Ecken finden neben außer Zirkus, auch Dressur-Veranstaltungen, Musicals oder Mode-Shows statt.
Lyoner Bahnhof.
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Das 12. Arrondissement de Reuilly ist das Reich der Archäologen. Die Ausgrabungen im eingemeindeten Weinort Bercy an einem Seitenarm der Seine förderten Alltagsgegenstände eines Dorfes aus der Zeit zwischen dem 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. zu Tage: einen Einbaum aus Holz, Tongefäße, Pfeil und Bogen sowie Werkzeuge aus Knochen und Steinen. In einem ehemaligen Eisenbahn-Viadukt, dem Viaduc des Arts, haben Restaurateure, Möbelbauer, Dekorateure und Raumausstatter Gelegenheit, ihr Handwerk zu präsentieren. Die Pariser Emigranten treten die Reise zu ihren ursprünglichen Heimatsländern von der Gare de Lyon aus an, den Marius Toudoire für die Weltausstellung 1900 entworfen hat. Mit seiner reich verzierten, 100 Meter langen Fassade, dem 64 Meter hohen Turm und dem gerühmten Restaurant „Le Train Bleu“ mit dem besonders prunkvoll ausgestatteten Goldenen Saal ist dieser bedeutende Bahnhof nicht nur für Reisende ein lohnendes Ziel. 
Das American Center.
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Das „Zwölfte“ ist auch Standort von Mitterands architektonischen Versuch, die altehrwürdige Institution Oper zu demokratisieren: Die Opéra Bastille war eines jener Grands Projets, die der damalige französische Staatspräsident initiierte, offiziell, um die historische Opéra Garnier zu entlasten. Carlos Otts hypermodernem Opernhaus werden überragende technischen Eigenschaften nachgesagt, weshalb sich hier die bedeutendsten Künstler der Welt gerne die Klinke in die Hand geben. Das Palais Omnisports de Paris-Bercy (POPB), ist eine Sportarena im Osten der Stadt, in der auch die bombastischen Konzertauftritte Mylène Farmers stattfanden. Die Cinémathèque française mit einem Kino-Museum zog 2005 in ihre neuen Räume im umgebauten früheren „American Center“ des Architekten Frank O. Gehry, rue de Bercy 51.
Die Bibliothèque nationale de France.
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Le Corbusier und die Moderne
Touristisch eher Brachland beherbergt das 13. Arrondissement des Gobelins die kreisförmige Place d’Italie, wo wichtige Boulevards und Avenues zusammenlaufen. In diesem ehemalige Arbeiterviertel ließ Präsident Mitterand den jungen französischen Architekten Dominique Perrault zwischen 1990 und 1996 ein neues Kapitel aufschlagen: Frankreichs neue Nationalbibliothek mit den L-förmigen Türmen, die ein aufgeschlagenes Buch symbolisieren, trägt zu Ehren ihres Initiators den Namen „Bibliothèque nationale François Mitterrand“. An die siegreiche Drei-Kaiser-Schlacht im mährischen Austerlitz (tschech. Slavkov u Brna) erinnert die Gare d’Austerlitz – allerdings nur durch den Namen. Das Bahnhofsgebäude wurde zwischen 1862 und 70 errichtet. Ganz in der Nähe im ehemaligen Kühlhaus Les Frigos schaffen etwa 200 Künstler, Schauspieler, Maler, Fotografen, Grafiker und Bildhauer. Die zwei einzigen Gebäude des großen französischen Architekten der Moderne, Le Corbusier, findet man zwischen der Rue Cantagrel und der Rue du Chevaleret: das „Maison Planeix“ (1924) in 26 Boulevard Masséna und das Gebäude der Heilsarmee (1934). Dazu gesellen sich herausragende Beispiele des modernen Wohnugsbaus von Christian de Portzamparc mit dem Konzept eines offenen Häuserblocks, „îlot ouvert“ (1975), Renzo Pianos Einkaufszentrum Charenton Le Pont, Bercy 2 (1987) sowie Norman Fosters erster Bau in Paris, ein Bürogebäude an der Kreuzung Rue Neuve-de-Tolbiac und Avenue de France (2004). Bekannt ist das 13. außerdem für sein Quartier asiatique.
Paris: La rue Villedo.
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Das 14. Arrondissement de l`Observatoire hat einen guten Klang, den es vor allem den Künstlern des Montparnasse zu verdanken hat. Wo bis ins 19. Jahrhundert noch Felder bestellt wurden, übte man sich an der Jahrhundertwende in verfeinerter Lebensart – der Name soll auf die Studenten des 17. Jahrhunderts zurückgehen, die zu diesem idyllischen Berg der Museen, dem Mont Parnass der griechischen Mythologie pilgerten. Beim Bau des gleichnamigen Boulevards wurde die Hügelkuppe eingeebnet. Später waren es Henry Matisse, Pablo Picasso, Joan Miró, Ernest Hemingway und Henry Miller die die billigen Wohnungen, Ateliers und Bars des Viertels bevölkerten und den Montparnasse berühmt und berüchtigt machten. Cafés wie Le Dôme, La Closerie des Lilas, La Rotonde, Le Select und La Coupole nahmen auch mal Bilder als Pfand, wenn das Geld knapp war – in manchen Fällen eine mehr als lohnende Großzügigkeit. Hemingway und seine amerikanischen Kunmpels treiben sich gerne in der Dingo-Bar in der Nähe des Le Dôme, 10 rue Delambre, herum. Man Ray porträtierte in seinem Studio im Hôtel Istria, 29 rue Campagne Première, Berühmtheiten wie James Joyce, Gertrude Stein oder Jean Cocteau. Die Besetzung Frankreichs durch die Nazis beendete das Künstlerleben am Montparnasse schlagartig. Viele Intellektuelle konnten flüchten, andere, darunter viele Juden, wurden interniert und ermordet. Von diesem barbarischen Schlag erholte sich das Viertel nie wieder ganz – heute strahlt es mehr vom Glanz dieser Epoche wider, denn aus eigener kreativer Kraft.
Der Tour Montparnasse.
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Hier ruhen Sartre und Beauvoir
Viele Geister, die das Quartier gerufen hatte, ruhen heute auf dem Friedhof Montparnasse: Charles Baudelaire, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Samuel Beckett. Wer möchte, kann vom zweithöchsten Gebäude nach dem Eiffelturm, manche sagen auch dem „zweithässlichsten“ Gebäude der Welt, dem Tour Montparnasse auf das Viertel herabblicken: Auf dem Dach der 59. Etage des Asbest-verseuchten Wolkenkratzers (1969-72) des Architekten Roger Saubot befindet sich eine öffentliche Aussichtsplattform. Sowohl architektonisch als auch von seiner wissenschaftlichen Bedeutung ist das Pariser Observatorium, erbaut von Claude Perrault (1671 abgeschlossen) eine bedeutende Einrichtung. Die Cité Internationale Universitaire de Paris (C.I.U.P.) ist eine 1925 gegründete Studentensiedlung mit einigem architektonischen Reiz: Das Schweizer Gebäude etwa hat Le Corbusier entworfen. Die 37 Häuser beherbergen mehr als 5000 Studenten aus 120 Ländern.

Sollte Paris eines Tages in sich zusammensacken, so wäre daran das etwa 300 bis 400 Kilometer lange unterirdische Stollennetz verantwortlich, das die Stadt seit etwa 1200 unterminierte. Hier unten wurden über Jahrhunderte Stein und Kalk zu Tage gefördert, mit denen oben Paris in die Höhe wuchs. Im 17. Jahrhundert wurden die Behörden auf die Gefahren aufmerksam, die diese Unterhöhlung mit sich brachte und schloss die Minen. Sie wurden anschließend wegen der Überfüllung einiger Friedhöfe als Katakomben genutzt: Die zum Teil kunstvoll aufgeschichteten Gebeine und Schädel können am Place Denfert Rochereau beim historischen Zollhauses Ledoux betreten werden.

Das 15. Arrondissement de Vaugirard hat seinem Namen den Besitzungen eines Abtes Namens Girard zu verdanken – aus Val Girard wurde Vaugirad. Diese ursprüngliche Weinbaugegend nahmen die Pariser bald als Ausflugsziel in Beschlag. Heute lohnen Spaziergänge im Parc des Expositions, mit dem Jahrmarkt von Paris, der Salon de l’agriculture oder der Mondial de l’Automobile, und im Parc Georges Brassens auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes. Die Gare Montparnasse mit einer Glasfassade passt sich in die moderne Architekturumgebung des östlichen Quartiers Necker ein.
Alee des Cygnes: Schwaneninsel.
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Bartholdis Freiheitsstatue

Als eine der schönsten und teuersten Wohngegenden wird vis-à-vis des Eifelturms das 16. Arrondissement de Passy gehandelt, mit seinen Prachtstraßen wie die Allée des Cygnes auf der künstlichen Schwaneninsel mit der Kopie der Freiheitsstatue am westlichen ende des Dammes, der Rue de Passy, die Avenue Victor-Hugo, Rue d´Auteuil, Avenue du Président Kennedy, Boulevard Exelmans, Rue Michel-Ange, Rue Molitor oder den gediegenen Villen im Süden. Der Trocadéro wurde mit dem alten Palais du Trocadéro, auf dessen Grundmauern das neoklassizistische Palais de Chaillot mit dem Völkerkundemuseum, dem Marinemuseum, dem Zentrum für französische Baukunst und das Museum für Foto und Film errichtet wurde, als Belvedere mit Blick auf den Champ de Mars für die Weltausstellung im Jahre 1867 angelegt – von den vergoldeten Statuen aus lassen sich berühmte Eiffelturm-Aufnahmen nachstellen. Getrennt von der Avenue des Nations Unies liegen die Gärten, die Jardins du Trocadéro am rechten Seineufer. Ebenfalls ein Kind der Weltausstellung ist der Palais Tokyo, ein zweiflügeliger Museumsbau für moderne Kunst. Im Prinzenpark, dem Parc des Princes, flanieren keineswegs Abkömmlinge der Bourbonen. Hier kämpft vielmehr Fußball-Erstligist Paris St. Germain um Punkte.

Henry Bernards Maison de Radio France, Avenue du Président Kennedy, direkt am rechten Seine-Ufer ist seit 1975 Vorbild vieler Rundfunkanstalten in Europa – das Studio liegt aus Lärmschutzgründen ummantelt im Herzen des Gebäudes. Das Musée Marmottan Monet in einer Stadtvilla aus dem 19. Jahrhundert in der Nähe des Bois de Boulogne beherbergt die größte Sammlung mit Werken des Malers Claude Monet. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zum größten Stadtpark der Welt: Der „Wald von Boulogne“ mit einer Größe von 8,46 km² erhielt seinen Namen nach einer Kapelle, die Philipp der Schöne im 14. Jahrhundert zu Ehren einer Marienerscheinung von Boulogne-sur-Mer errichten ließ. Der Hofschranzen des der französischen Könige schätzten die befreienden Ausflüge hierher. Im 18. Jahrhundert machte Ludwig XVI. den Park für die Öffentlichkeit zugänglich – was ihm letztlich den Kopf auch nicht mehr retten konnte. Dagegen konnten sich Fahrendes Volk, Straffällige, und Tramper in den Wäldern vorm Zugriff der Obrigkeit retten. Heute warnen besorgte Eltern ihre Kinder vor dem Betreten mancher Teile des Parks, wo sich ein Teil des Straßenstrichs eingerichtet hat. Schön am südwestlichen Rand des Bois de Boulogne am Ufer der Seine gelegen, befindet sich der einzige stadtnahe Campingplatz von Paris.
Aussicht vom Eiffelturm auf Maison de la Radio France.
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Zeichnung von Henri de Toulouse-Lautrec: Moulin Rouge - La Goulue.
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Für Entdecker ohne große touristische Ambitionen bietet das 17. Arrondissement Rive Droite mit dem Village Batignolles ein elegantes Wohnviertel mit charmanten Läden, gediegenen Restaurants und einigen Kinos. Zum flanieren lädt der exklusive Park Monceau mit dem mächtigen schmiedeeisernen Tor, den künstlichen Ruinen und Plastiken von bekannten Persönlichkeiten wie Chopin, Maupassant oder Musset. Am Rand des Arrondissements ruft die Place de Clichy, Richtung Pigalle, mit ihren Kinos, Restaurants und Sexshops Erinnerungen an Henry Miller wach.

Ganz oben am Montmartre
 Ein Höhepunkt im wahrsten Sinn des Wortes liegt auf dem Gebiet des 18. Arrondissements de la Butte-Montmartre – der Montmartre auf dem Butte, dem Hügel Montmartre, gekrönt von der weißen Kirche Sacré-Cœur, inspiriert durch die Architektur römisch-byzantinischer Kirchen wie der Hagia Sophia und des Markusdoms in Venedig von Architekt Paul Abadie im Zuckerbäckerstil des 19. Jahrhunderts realisiert, daneben in deren Schatten die ungleich bedeutendere romanische Pfarrkirche Saint-Pierre de Montmartre, zieht Tag und vor allem Nacht Busladungen von Touristen, Horden von Souvenirverkäufern und mittelmäßigen Portraitmalern an. Der Blick über die Stadt ist und bleibt jedoch unverkäuflich. Das Viertel mit den pittoresken Gassen zog während der vorigen Jahrhundertwende Künstler wie den Jugendstil-Maler Toulouse-Lautrec an, der das verruchte Leben in den Kabarets wie dem Moulin Rouge auf seinen Skizzenbüchern verewigte. Pablo Picasso und Georges Braque haben hier den Kubismus und damit die moderne Kunst erfunden. Wenig verrucht, dafür umso kommerzialisierter ist das Treiben heute rund um den Pigalle und den Place du Tertre. Durch die Revueshows der Cabarets wie dem am Boulervard de Clichy und dem Boulevard de Rochechouart werden Touristengruppen geschleust, billige Souvenir-Shops, schmierige Nightclubs, Sexläden und Straßenstrich machen jede erotische Fantasie zunichte. Abseits der touristischen Trampelpfade findet man aber auch hier noch zahlreiche malerische Ecken. Auf dem Pariser Nordfriedhof, auch Cimetière Montmartre genannt, befinden sich die Gräber der Physikers André Marie Ampère und Jean Bernard Léon Foucault, der Komponisten Hector Berlioz und Jaques Offenbach, des Malers Édgar Degas, der Schriftsteller Alexandre Dumas, Heinrich Heine, Stendhalsund Émile Zola, des Filmregisseurs François Truffaut sowie last not least der legendären Moulin-Rouge-Tänzerin und Erfinderin des Cancan, Louise Weber alias La Goulue. 

Idyllische Insel: Parc des Buttes-Chaumont.
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Nicht gerade nach Idyllen sollte man Ausschau halten, wenn man sich ins 19. Arrondissement des Buttes-Chaumont verirrt hat. Im ehemaligen Arbeiterquartier erfreut der Parc des Buttes chaumot die Anwohner mit aufwändig angelegtem Grün zwischen gesichtlosen Hochhäusern und einigen verlorenen Villen. An lauen Sommernächten erfreut sich der Parc de la Villette großer Beliebtheit, wenn wieder Open-Air-Kino auf einer Großleinwand angesagt ist. Auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Wissenschaft und Technik lädt die Cité de Sciences et de l"Industrie mit dem Wissenschafts- und Technikmuseum und der Konzerthalle Zenit , ein zeltartiger Bau,1984 eingeweiht, in dem Variete- und Rockveranstaltungen stattfinden, sowie einer einmaligen Kinolandschaft ein: Auf einer halbkugelförmigen Leinwand zeigt das La Geode in einer riesigen Kugel vor allem wissenschaftliche Dokumentarfilme.
Springbrunnen im Parc de Belleville.
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Am Südeingang des Parks la Cité de la Musique wartet die Staatliche Hochschule für Musik und Tanz mit einem Konzertsaal und dem Musée de la Musique auf.

Pilgerstätte für Morrison-Fans
Viele Immigranten, aus Griechenland, Nordafrika, Russland und Asien wohnen im 20. Arrondissement de Ménilmontant. Das junge Paris tobt sich hier in coolen Cafés und Clubs aus. Pilgerstätte nicht nur für Rockfans ist das Grab von Doors-Sänger Jim Morrison auf dem meist besuchten Friedhof von Paris, dem Cimetière du Père-Lachaise, 16 Rue du Repos – hier hatte einmal Ludwig XIV. seinem Beichtvater Père Lachaise ein Stück Land vermacht. Der früh verstorbene Barde findet sich in bester, wenn auch etwas lebloser Gesellschaft von Guillaume Apollinaire, Honoré Balzac, Sarah Bernhardt, Ludwig Börne, Maria Callas, Frédéric Chopin, Sidonie-Gabrielle Colette, Jacques-Louis David, Eugène Delacroix, Max Ernst, Théodore Géricault, Jean Auguste Dominique Ingres, Moliere, Yves Montand, Alfred de Musset, Camille Pissarro, Ignaz Josef Pleyel, Gioacchino Antonio Rossini, Simone Signoret, Gertrude Stein, Édith Piaf, Marcel Proust und Oscar Wilde. 

Im Ménilmontant-Viertel, 5, rue Crespin du Gast, befindet sich das liebevoll von Fans eingerichtete, privat betriebene Museum, in dem die Sängerin mit dem Künstlernamen Edith Piaf (der Spatz) einen Teil ihrer Kindheit verbrachte: Kleider, Geschenke ihrer Verehrer und Liebhaber, goldene Schalplatten, die Handschuhe ihrer großen Liebe, des Boxers Marcel Cedan, Skulpturen, Fotos und Briefe (Besichtigung nur mit Terminvereinbarung 0033/(0)1/ 43 55 52 72). Wo 1814 die Schlacht zwischen Napoléon und Zar Alexander I. stattfand, gestattet heute die 30 Meter hohe Terrasse des Parks Belleville eine schöne Aussicht auf die wichtigsten Monumente der Stadt sowie auf den 100 Meter langen Kaskadenbrunnen. Das Maison de l"Air, ein der Luft gewidmetes didaktisches Museum, erinnert uns eindringlich an unsere touristische Verantwortung, Luftverschmutzung durch unnötige Flüge und Fahrten zu vermeiden. Was für ein Kontrapunkt am Schluss aller Pariser Spaziergänge!


Quelle: Youtube.com


Tour Metropolis

I
Tour Metropolis
II
Mutter aller Städte
III
Kleine Architekturgeschichte der „Idealen Stadt“
IV
Häuser sind Klimakiller
1.1
Märchenhaftes Istanbul
1.2
Marathonlauf am Bosporus
1.3
Der Istanbuler Festival-Kalender
1.4
Istanbul, Europas Tor zur islamischen Welt
2.1
Turbulentes Moskau
2.2
Stadt der schillernden Persönlichkeiten
2.3
Kunstmäzen, um Frauen rumzukriegen
2.4
Das dritte Rom an der Moskwa
2.5
Das weltgrößte Wandertheater
2.6
Moskaus besessene Kunstsammler
3.1
Hip, hop, Soho!
3.2
Aber bitte mit Big Bang!
4.1
City on the Rocks
4.2
Sankt Petersburg überlebte Berlins Untergang
5.1
Hyperaktive Nachteule
5.2
Ab durch die Mitte Berlins
6.1
„Madrid es un horror“!
6.2
Heiße Stadt der langen Nächte
7.1
Drei Farben für Kiew
7.2
Jerusalem des Nordens
8.1
Auf den Spuren Marcus Falcos
8.2
Ewig diese Stadt …
9.1
Paris ganz Unten
9.2
20 Arrondissements à 4 Quartiers
10
München ist anderswo
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